[ Dies ist die ausführliche Pressemitteilung - es gibt auch eine kurze Presseinfo ] —-
Das Mars-Projekt in der Kolbhalle 2008
Der Planet Mars wird für eine Woche, vom 30. August bis 6. September, zum Kristallisationspunkt für Kunst und Kultur. In der Kolbhalle, einer zum Atelierhaus umgebauten Industriehalle in Köln-Ehrenfeld, zeigen dreißig Künstler Objekte, Installationen und Performances. Eine Konferenz erörtert weitere Planungen und Visionen, daneben gibt es Party.
Der rote Planet wurde zuletzt 2004 präsent, als Erde und Mars einander besonders nahe kamen, Sonden landeten und die Raumfahrtagenturen NASA und ESA Pläne für bemannte Missionen ankündigten. Die Erforschung des Mars bedeutet eine Erweiterung des menschlichen Gesichtsfeldes - und ist damit auch für bildende Künstler prinzipiell interessant.
Eine der Anknüpfungsstellen zur Kunst ist "runningMARS", das seit 2004 in Events und Ausstellungen im Raum Düsseldorf auftrat. Die Mars-Missionen und aktuelle Forschungen wurden mit Mode, Design, Musik und anderen Feldern in Dialog gebracht und in der Kunst aufgegriffen, an Off-Kunsträumen und an Institutionen wie Kunsthalle und Museum-Kunst-Palast. Die jetzt in der Kolbhalle ausstellenden Aktiven haben im entfernten Mars einen gemeinsamen Schnittpunkt. - Sie stellen eine Leiter an den roten Planeten und beginnen einen imaginären Aufstieg, der in Bildern und Objekten konkrete Spuren hinterlässt.
Mit "Mars rocks" trat im selben Jahr in Berlin ein verwandtes Projekt auf. Fokus lag hier auf den sozialen Hinweisen einer Marsmission, als Rückblick auf die Erde: Wo stehen wir? Was sind die wichtigen Aufgaben? Aber auch die umgekehrte Frage: Was machen die Astro-, Kosmo- oder Taikonauten, wenn sie einmal dort sind? Mit konstruktivistischer Geste wurde ein spezielles Habitat neben die ehemalige Mauer auf einem Sandstreifen aufgebaut. Einsam in der Sandwüste, wie gerade gelandet, diente es als Anlaufstelle von DJs, Live-E-Musik, Performance, Robotik-Wettkampf und Konferenz.
Die Kolbhalle leitet von dort einen Schritt weiter: Nachdem die Grundfragen des Überlebens geklärt sind, stellen sich die Fragen nach dem Zusammenleben: Was ist wertvoll, was schön? Was ist gestaltbar, was unvermeidlich und was macht Spaß? In der Halle sind, nachdem die Bewohner schon einige Jahre auf dem Mars verbracht haben, erste Traditionen entstanden. Neuankömmlinge finden zwar bessere Bedingungen vor - viel Platz, Strom, Internet, fließend Wasser - müssen sich aber mit den Siedlern der ersten Generation arrangieren.
Für die ausstellenden Künstler bedeutet der Mars neben direkter Inspiration auch einen Freiraum, innerhalb dessen eine Vielzahl von Formen Platz findet. Er ist gleichzeitig ein reales, materielles Objekt, liefert kulturelle Bezüge, steht für Erweiterung des Horizonts, ohne aber von irgendeiner Macht vereinnahmt werden zu können.
Kuratoren: Marcus Krips, Bettina Meyer
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